Prof. Dr. Max M. Tilzer
Aquatische Ökologie
Fachbereich Biologie
Universität Konstanz
D-78457 Konstanz

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   Max Tilzer wurde im Jahre 1939 in St. Anton am Arlberg, Österreich geboren. Er studierte an der Universität Wien Biologie mit Schwerpunkt auf Ökologie und promovierte im Jahre 1967 mit einer Dissertation über die Lückenraumfauna zweier Hochgebirgsbäche in den Tiroler Alpen. Zwischen 1967 und 1973 arbeitete er im Rahmen der Universität Innsbruck über den Produktionsprozeß von Phytoplankton und pelagischen Bakterien in einem österreichischen Hochgebirgssee. Diese Arbeit fand im Rahmen des von der UNESCO koordinierten Internationalen Biologischen Programms (IBP) statt. Am Ende dieser Tätigkeit habilitierte er sich an der Universität Innsbruck im Fach Limnologie.

Zwischen 1974 und 1976 arbeitete er an der University of California Davis im Rahmen der Tahoe Research Group und untersuchte die Lichtabhängigkeit der Photosynthese des Phytoplanktons im extrem klaren und unproduktiven Lake Tahoe. Aus Californien siedelte er nach West-Berlin über und wurde Professor für Limnologie an der Technischen Universität Berlin. Während dieser Zeit begründete er eine limnologische Arbeitsgruppe, die sich schwerpunktmäßig mit den stark anthropogen belasteten Berliner Stadtgewässern beschäftigte.

Im Jahre 1978 wurde er auf den damals einzigen deutschen Lehrstuhl für Limnologie an der Universität Freiburg berufen. Diese Professur war mit der Leitung des Limnologischen Instituts in Konstanz verbunden. 1980 wurde dieses Institut an die Universität Konstanz übertragen. Max Tilzer begründete und leitete ein multidisziplinäres ökosytemorientiertes Forschungsprojekt am Bodensee. Zwischen 1986 und 1992 war er Sprecher des Sonderforschungsbereichs 248 “Stoffhaushalt des Bodensees”. Seine eigene wissenschaftliche Arbeit beschäftigte sich in erster Linie mit der Dynamik des Phytoplanktons sowie der Steuerung des Produktionsprozesses. Zwischen 1980 und 1987 nahm er an vier wissenschaftlichen Expeditionen in den Antarktischen Ozean teil, drei davon fanden auf dem damals neuen Forschungsschiff “Polarstern” statt. Seine meereskundlichen Forschungen beschäftigten sich mit Produktionsprozeß des Phytoplanktons im Südlichen Ozean unter den dort herrschenden extremen Umweltbedingungen, in erster Linie den vorherrschenden tiefen Temperaturen.

Im Jahre 1992 wurde Max Tilzer für 5 Jahre wissenschaftlicher Direktor des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven (AWI). Dieses Institut, welches zur Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) gehört, ist die zentrale deutsche Forschungseinrichtung auf dem Gebiete der Polarforschung mit einem breiten Spektrum von naturwissenschaftlichen Disziplinen. Der Schwerpunkt der Untersuchungen des AWI liegt auf der Rolle der Polarregionen für das globale Klima. Das Alfred-Wegener-Institut betreibt das Forschungsschiff Polarstern und koordiniert dessen komplexen Einsatzplan. Des weiteren unterhält das AWI mehrere wissenschaftliche Forschungsstationen in beiden Polarregionen.


Im Jahre 1997 kehrte Max Tilzer an die Universität Konstanz zurück und hatte seither einen Lehrstuhl für Aquatische Ökologie inne. Er beschäftigte sich in Lehre und Forschung sowohl mit Binnengewässern als auch mit dem Ozean. Er wirkte in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Red Sea Program mit, in welchem im Golf von Aqaba Forscher aus Deutschland, Israel, Ägypten, Jordanien sowie der Palästinensischen Autonomiebehörde zusammen arbeiteten. Dieses Forschungsprojekt wurde vom Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) in Bremen koordiniert. Er war Teilprojektleiter im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereichs 454 “Bodenseelitoral”. Sein Teilprojekt B 6 beschäftigte sich mit der Dynamik der Auswuchs-Lebensgemeinschaft in der Uferzone des Bodensees. Im Herbst 2004 scheidet er aus dem aktiven Dienst an der Universität Konstanz aus.

Max Tilzer ist aber auch weiterhin stark in globalen Umweltthemen engagiert. Zwischen 1996 und 2000 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung (WBGU). Während seiner 4-jährigen Tätigkeit im Rahmen dieses Gremiums wurden unter seiner Mitwirkung Gutachten zu folgenden Themen veröffentlicht: Globale Süßwasserkrise, Umweltrisiken, Übernutzung und Bedrohung der Biosphäre sowie Globale Umweltpolitik. Außerdem beschäftigt er sich intensiv mit Themen wie der Kontrolle des globalen Klimas, der Süßwasserkrise, dem Wachstum der Weltbevölkerung sowie Fragen der nachhaltigen Entwicklung. Er organisierte mehrere Vorlesungsreihen zu diesen und verwandten Themen im Rahmen des Studium Generale an der Universität Konstanz. Darüber hinaus beschäftigt er sich intensiv mit Paläoökologie aus der Perspektive eines Biologen, welcher sich in seiner eigenen Arbeit mit den heutigen Verhältnissen beschäftigt hat. Aus diesem Blickwinkel ergeben sich ganz andere Gesichtspunkte als bei der Beschäftigung mit dieser Materie aus geologischer oder paläontologischer Sicht. Zu diesem Thema ist derzeit ein wissenschaftliches Buch in Vorbereitung, welches bei Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Niederlande erscheinen soll. Max Tilzer wird häufig zu öffentlichen Vorträgen zu den oben genannten Themen eingeladen.

Seit seinem zwölften Lebensjahr betätigt sich Max Tilzer zusätzlich intensiv mit künstlerischer Photographie mit Schwerpunkt auf Naturphotographie. Seit 1991 fanden in dichter Folge mehrere Ausstellungen mit seinen Arbeiten statt. Weitere Ausstellungen im In- und Ausland sind in Vorbereitung.

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