Max
von Tilzer (geboren 1939 in St. Anton am Arlberg, Österreich) begann
mit etwa 12 Jahren zu photographieren. Dabei verwendete er zunächst
eine Rolleiflex im 6 x 6 cm Mittelformat, welche er von seinen Eltern
leihweise erhielt, später verwendete er eine sehr einfache erste
eigene Kamera. Sein Mentor zu dieser Zeit war Baron Leo Haus, Sohn des
letzten Großadmirals der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine
und ein hervorragender Photograph. Die Arbeit in der Dunkelkammer begann,
als Max von Tilzer zu einem unvorstellbar niedrigen Preis einen alten
Leitz Focomat-Vergrößerungsapparat kaufen konnte. In den
frühen 60er Jahren erwarb er eine Exakta Varex IIA; es war dies
die allererste einäugige Spiegelreflexkamera, die im Jahre 1937
auf den Markt gekommen war. Seine Arbeit im Kleinbildformat wurde später
mit einer Nikon FA fortgesetzt. Seit nunmehr drei Jahren arbeitet er
praktisch ausschließlich mit einer Hasselblad
501CM im 6 x 6 cm Mittelformat, in Verbindung mit Zeiss-Objektiven mit
Brennweiten zwischen 50 mm und 360 mm, da das Kleinbild-Format seinen
steigenden Qualitätsansprüchen nicht mehr gerecht wurde. Durch
seinen Verzicht auf alle elektronischen Raffinessen geht er ”zurück
zu den Wurzeln der Photographie”, indem er sich ausschließlich
auf solide Handarbeit stützt und dabei die beste derzeit auf dem
Markt verfügbare Ausrüstung verwendet. Seine frühen Arbeiten
waren in schwarzweiß, seit über 25 Jahren arbeitet er ausschließlich
in Farbe. Beim Betrachten der Bilder sollen die Farben aber keineswegs
als „bunt“ ins Auge springen, sondern als integraler Bestandteil
unserer visuellen Wahrnehmung empfunden werden. Diese Philosophie erfordert
Subtilität anstelle von Brillanz. Obwohl er davon überzeugt
ist, daß die Zukunft der Photographie in der digitalen Bildaufzeichnung
besteht, verwendet er zur Zeit noch konventionelle Filme, die allerdings
anschließend digital bearbeitet und auf Photopapier belichtet
werden. Ziel der Bildbearbeitung ist nicht Manipulation als gestalterisches
Mittel; sie wird lediglich zur Optimierung von Farbbalance und Kontrast
eingesetzt.
Seine
Liebe zur Natur motivierte Max von Tilzer zum Studium der Biologie mit
Schwerpunkt auf Ökologie. Von Beginn an konzentrierte sich auch
seine photographische Tätigkeit auf Naturphotographie, wobei Bäume
und Wasser im Mittelpunkt standen. Seit seinen frühen Jahren ist
so die Photographie ein integraler Bestandteil seiner Arbeit im Dienste
der Natur. Seine Aktivitäten auf den Gebieten der Limnologie (Binnengewässerökologie),
Meeres- und Polarforschung erlaubten ihm zahlreiche Reisen, die ihn
auf alle sieben Kontinente führten. Auf diese Weise konnte er ein
reiches Bildmaterial nach Hause bringen. Max von Tilzer ist ein großer
Bewunderer der amerikanischen Photographen Ansel
Adams, Edward
Weston und Eliot
Porter. Unter den lebenden Photographen ist er ganz besonders von
den Arbeiten des Japaners Hiroto
Sugimoto sowie des Briten Michael
Kenna begeistert.
Max von Tilzer ist der Überzeugung,
daß in den meisten von uns in dieser von Hektik, Technisierung
und Gewinnstreben beherrschten Zeit das Verständnis für die
Schönheiten der ungestörten Natur weitgehend verloren gegangen
ist. Die Zerstörung der Natur manifestiert sich in fast allen Fällen
in einem Verlust ihrer ästhetischen Qualität. Wenn wir keinen
Sinn mehr für Naturschönheiten haben, sind wir auch nicht
motiviert, diese zu bewahren. Als Folge gehen wir achtlos mit der Natur
um. Andererseits können wir den Sinn für das Schöne durchaus
erlernen, sei es in den schönen Künsten oder in der Natur.
Daher ist für Max von Tilzer Photographie nicht nur eine „künstlerische
Nebentätigkeit“, sondern ”eine Fortsetzung meiner Arbeit
im Interesse der Erhaltung der Natur mit anderen Mitteln”.
Bisherige Photoausstellungen:
”Metamorphosen des Wassers”,
4. April – 31. Dezember 2001, Wasseraufbereitungsanlage Zweckverband
Bodensee-Wasserversorgung, Sipplinger Berg, Deutschland
”Die Wasser des Lebens”, 13. Juni – 12. Juli 2001,
Galerie auf der Empore, Universität Konstanz, Deutschland
”Die Wasser des Lebens”, 18. Januar – 10. März
2002, Ausstellungsräume Schloß Mainau, Insel Mainau, Deutschland
”Die Wasser des Lebens”, Rathaus Donaueschingen, Deutschland,
Juni 2002
”Metamorphosen des Wassers”, Alfred-Wegener-Institut für
Polar- und Meeresforschung Bremerhaven, November/Dezember 2002
”Metamorphosen des Wassers”, Germanische Lloyd, Hamburg,
August/September 2003
„Wasserzeichen“, 2. Oktober – 9. November 2003, Christuskirche
Radolfzell
”Baumstämme, Stammbäume”, Ausstellungsräume
Insel Mainau, 9. Januar bis 21. Februar 2004
”Herzgewächse”, Rechtsanwaltskanzlei Kues & Partner,
Konstanz, 28. April – 02. Juni 2004.
„Baum-Skulpturen“, Landesbausparkasse Baden-Württemberg,
Stuttgart, Herbst 2004
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