KEERC
Kosovo Environmental Education and Research Center
KEERC hat drei Funktionen: Umweltbildung, Umweltforschung und Vernetzung. Daher sollte das Zentrum eine Ausstellung zur Natur im Kosovo, einen Unterrichtsraum, eine wissenschaftliche Sammlung (zusätzlich zu einer Datenbank und Bibliothek) und Konferenzräume umfassen. Die Unterstützung für KEERC wird von verschiedenen Quellen erwartet.
Umweltbildung: Schulen werden zukünftig im KEERC einen außerschulischen Lernraum finden. Neben dem Besuch der naturkundlichen Ausstellung im Klassenzimmer können Übungen zur Tier- und Pflanzenbiologie und Ökologie durchgeführt werden. Auch Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer sind denkbar. Kosovarische Universitäten können Veranstaltungen zu Landschaften, Lebensräumen, Gemeinschaften und Arten durchführen. Mögliche Aktivitäten umfassen Kurse zur Identifikation von Pflanzen und Tieren, ökologische Studien, feldökologische Methoden, morphologisch-systematische Spezialkurse und Kurse zu Präparationstechniken und Sammlungspflege. Auch ausländische Universitäten und Forschungsmuseen könnten das Zentrum als Exkursionsbasis (Feldstation) nutzen, beispielsweise zur Dokumentation von Tier- und Pflanzenarten im Kosovo. Touristen und lokale Besucher würden durch die Ausstellung wesentliche Aspekte der Ökologie der Nationalparks erfahren.
Umweltforschung: Das zukünftige KEERC-Gebäude und die Ausstattung sollten Universitäten aus dem In- und Ausland sowie Einzelforschern bei ökologischen und biogeografischen Forschungen vor Ort unterstützen. Es werden Daten zur Verbreitung von Tieren, Pflanzen und Pilzen im Kosovo gesammelt (Artenregister), die für die Erstellung oder Überarbeitung von Roten Listen verwendet werden können. Gesammelte Tiere und Pflanzen werden fachgerecht für wissenschaftliche und didaktische Sammlungen präpariert. Zusätzlich wird ein Labor für einfache Wasser- und Bodenanalysen eingerichtet.
Vernetzung: Die Räumlichkeiten des KEERC sollen Diskussionen, Konferenzen und Treffen ermöglichen, um Synergien zu schaffen. Es wird als Anlaufstelle für verschiedene Akteure im Natur- und Umweltsektor dienen. Idealerweise werden vor Ort auch Übernachtungsmöglichkeiten für Gruppen angeboten.
Gründung des gemeinnützigen Vereins "KEERC Association"
Im Jahr 2017 wurde der gemeinnützige Verein "KEERC Association" in Prishtina, Kosovo, gegründet. Der eingetragene Verein entstand aus einer studentischen Initiative und setzte sich für die Verbreitung der KEERC-Idee ein. Die Aktivitäten wurden über soziale Medien gefördert. Es wurden Kontakte zu albanischen/kosovarischen Vereinen und Netzwerken hergestellt, und mehrere Präsentationen über das KEERC-Konzept führten zu Zusagen von Unterstützung.
Um herauszufinden, wie ein Umweltzentrum wie KEERC umgesetzt werden könnte, beantragte der Fachbereich im Frühjahr 2023 Mittel durch das Beratungshilfeprogramm (BHP) des Umweltministeriums (UBA). Das genehmigte Projekt, geplant vom 1. August 2023 bis 31. Juli 2025, zielt auf vier Ziele ab:
1. Erstellung einer Machbarkeitsstudie für die Gründung von KEERC.
2. Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit.
3. "Exemplarische Umsetzungen" = Testdurchführung von Schulungsveranstaltungen.
4. Erste konkrete Schritte für die Nachhaltigkeit von KEERC.
Dafür wurden ein Projektleiter und zwei Projekthelfer in Kosovo eingestellt, sowie ein Projektkoordinator an der Universität Konstanz. Es wurde eine Zusammenarbeit mit EuroNatur (Radolfzell) und lokalen Experten aufgebaut.
Die Einrichtung eines Projektbüros an der Universität Prishtina und einer Feldstation (LINK) in Prizren soll den Prozess unterstützen.
Ausblick auf den ITP (Innovation and Training Park): Im Jahr 2017 versprach die Gemeinde Junik zunächst ein leerstehendes Gemeindegebäude für die Einrichtung von KEERC. Diese Zusage wurde jedoch später zurückgezogen. 2018 nahmen die Antragstellenden Kontakt zur kosovarischen Botschaft in Berlin auf und führten Gespräche mit Vertretern des Auswärtigen Amtes. Fruchtbare Kontakte wurden mit der deutschen Botschaft in Prishtina geknüpft, und eine Vereinbarung mit der GIZ vor Ort sorgte dafür, dass das ehemalige Gelände der deutschen KFOR-Truppen in Prizren für zukünftige Exkursionen zur Verfügung gestellt wird. Das Gebiet soll in einen "Innovation and Training Park" (ITP) umgewandelt werden. Diese Entwicklung könnte Möglichkeiten für die Gründung von KEERC bieten.
KEERC als künftiges Umweltzentrum im Kosovo soll Folgendes umfassen:
Laborraum (für die Arbeit mit Studierenden)
Naturausstellung (Präsentation der lokalen Flora und Fauna)
Bürofläche (für die Verwaltung)
Lagerraum (für Ausrüstung)
Besprechungsraum (für die Durchführung von Meetings)
Bibliothek
Küche
KEERC soll mit folgenden Institutionen in Verbindung zu stehen:
1. Universitäten und Schulen
2. Behörden / Gemeinden
3. Museen
4. Nationalparks
5. Nichtregierungsorganisationen (NGOs)