Ein Eleonorenfalke vor der Insel Alegranza im Atlantik. Obwohl der Eleonorenfalke ein kraftvoller Flieger ist, zeigt die Studie, dass insbesondere Falken sehr selektiv auf das Vorhandensein der geeigneten Windbedingungen achten, wenn sie über das Meer fliegen. Bild: Wouter Vansteelant

Wie Landvögel Ozeane überqueren

Zugvögel wählen ihre Routen so, dass sie die besten Rückenwind- und Aufwindbedingungen vorfinden. So gelingt es ihnen, ohne Zwischenstopps hunderte von Kilometer über das offene Meer zu fliegen.

Der Flug über das offene Meer kann für Landvögel sehr gefährlich sein. Im Gegensatz zu den an ein Leben im Ozean angepassten Meeresvögeln können sie nicht im Wasser landen oder auf dem Meer Nahrung finden. Wissenschaftler*innen des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie und der Universität Konstanz haben nun untersucht, wie große landlebende Vögel ohne Zwischenstopps hunderte von Kilometer über das offene Meer fliegen können.

Mit modernster GPS-Technologie hat das Team den weltumspannenden Zug von Vogelarten aufgezeichnet, die auf ihrem Weg in den Süden das offene Meer überqueren. Es stellte sich heraus, dass die Vögel die Rückenwind- und Aufwindbedingungen optimal nutzen, um Energie zu sparen, ja gar ihre Zugrouten anpassen, um optimale atmosphärische Bedingungen anzutreffen.

Die heute im Journal Proceedings of the Royal Society B veröffentlichte Studie ist die bisher größte Datensammlung von Meeresüberflügen von landlebenden Vögeln. Ihre Ergebnisse zeigen die zentrale Rolle der atmosphärischen Bedingungen für den Vogelzug über dem offenen Meer.

Lesen Sie den ausführlichen Artikel in campus.kn, dem Online-Magazin der Universität Konstanz.

Faktenübersicht:

  • Originalpublikation: Nourani E et al. 2021 The interplay of wind and uplift facilitates over-water flight in facultative soaring birds. Proc. R. Soc. B 20211603. https://doi.org/10.1098/rspb.2021.1603
  • Datengrundlage: GPS-Bewegungsdaten von 112 Langstrecken-Überflügen über das offene Meer aus neun Jahren und von 65 Vögeln aus fünf Arten

Die Hauptautorin Dr. Elham Nourani ist DAAD-Stipendiatin am Fachbereich Biologie der Universität Konstanz und war zuvor am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie tätig, wo sie die Studie durchführte.